Auf der Bühne mit Sascha Lobo: Wie KI die Landwirtschaft revolutioniert 🌱🤖

Am 20. Januar 2025 wurde auf der Grünen Woche in Berlin der Innovationspreis Moderne Landwirtschaft verliehen. Ausgezeichnet wurden zukunftsweisende Projekte wie SAM-Dimension, ein Startup, das mithilfe von KI präzise Unkrautbekämpfung ermöglicht, und das Hofgut Dettenberg, ein Vorreiter in regenerativer Landwirtschaft.

Sascha Lobo, einer der führenden Köpfe für Digitalisierung und Gesellschaft, war wie ich Teil der Jury. In seiner Keynote vor der Verleihung zeigte er eindrucksvoll, wie Künstliche Intelligenz die Welt verändert und welche Chancen sie der Landwirtschaft eröffnet.

Digitaler Umbruch trifft Food-Kultur: Unser Gespräch auf der Bühne

Sascha Lobo im Talk  (Foto: FelixHolland.de)

Nach Saschas Vortrag hatten wir die Chance die Diskussion zu vertiefen. Sascha brachte es gleich zu Beginn auf den Punkt: “Es gibt ärgerlicherweise in der deutschen Öffentlichkeit einen Hang zur grotesken Überromantisierung im gesamten Bereich Landwirtschaft und Natur.”

Ein Satz, der genau das anspricht, was ich in meiner Arbeit oft beobachte. Viele Menschen sehnen sich nach Bildern aus einer vermeintlich „besseren“ Zeit zurück – romantisierte Vorstellungen, die oft wenig mit der Realität moderner Landwirtschaft zu tun haben.

Warum Genuss und Technologie kein Widerspruch sind

Ein zentraler Punkt in unserer Diskussion war die Frage, ob Technologie den Genuss „entmenschlicht“. Sascha zeigte klar, dass das Gegenteil der Fall sein kann: “Wenn ich mir im Januar meinen Feldsalat davon madig machen lasse, dass ein Roboter ihn gepflückt hat, dann habe ich ein problematisches Verständnis von Genuss.” … “Effizienz durch KI kann dazu führen, dass das eben gepflückte Gemüse einen Tag früher auf meinem Teller landet – das ist Fortschritt, der Genuss fördern kann.”

Mut zur Debatte: Landwirtschaft muss lauter werden

Trotz der Fortschritte steht die Landwirtschaft oft vor einem großen Problem: Sie wird in der öffentlichen Debatte oft missverstanden oder überhört. Sascha machte hier einen klaren Appell: “Die Landwirtschaft sollte noch offensiver und mutiger in die Debatte gehen, auch wenn die Öffentlichkeit oft sehr bösartig sein kann.”

Fragen über Fragen  (Foto: FelixHolland.de)

Es ist leicht, Landwirtschaft zu kritisieren, wenn man die komplexen Hintergründe nicht kennt. Aber es liegt an uns, die Geschichten zu erzählen, die zeigen, wie viel Innovationskraft und Leidenschaft in der Branche stecken. Sascha betonte: “Die Gegenseite kümmert sich nicht um Realität. Das heißt, wir müssen professionell, klug und charmant gegenkommunizieren.”

Abhängigkeit und digitale Souveränität

Ein weiteres wichtiges Thema war die digitale Infrastruktur in der Landwirtschaft. Wir diskutierten, wie Vernetzung zwar Abhängigkeiten schaffen kann, aber gleichzeitig enorme Chancen bietet: “Vernetzung bringt fast automatisch eine gewisse Abhängigkeit mit sich, aber der Fortschritt zeigt auch, dass man dadurch neue Möglichkeiten schaffen kann.”, stellte Sascha fest.

Ein optimistischer Ausblick

Am Ende bleibt für mich ein Gefühl von Hoffnung: Die Landwirtschaft hat das Potenzial, durch Technologie nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger und genussvoller zu werden. Sascha brachte es auf den Punkt:

“Genuss und Fortschritt widersprechen sich in keiner Weise. Ganz im Gegenteil: Technologie kann dazu beitragen, dass wir frischere, bessere Lebensmittel genießen können.”

Unser Talk hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Debatten rund um Landwirtschaft, KI und Genuss offen, mutig und breiter zu führen. Die Zukunft der Landwirtschaft ist nicht romantisch – sie ist modern, aufregend und voller Möglichkeiten.