Mythen, Fakten und ein Blick in die Zukunft: Mein Beitrag beim KErn-Fachtag „Milch & Ernährungsmythen“

Ende letzten Jahres durfte ich beim Fachtag „Milch & Ernährungsmythen“ in München dabei sein – ein spannender Tag voller neuer Perspektiven und Fakten rund um Milch, Pflanzendrinks, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit über 120 Teilnehmenden, darunter Wissenschaftler:innen, Verbrauchervertreter:innen und Branchenkenner:innen, haben wir diskutiert: Welche Mythen rund um Milch existieren? Wie gesund ist Milch wirklich? Und wie schneiden pflanzliche Alternativen ab?

Was wir wirklich über Milch wissen

Schon die Vorträge am Vormittag waren beeindruckend. Dr. Eva Kiesswetter (Uniklinik Freiburg) räumte mit dem Vorurteil auf, Milch würde dem Herz schaden – ob fettarm oder vollfett, das spielt dabei keine Rolle. Prof. Dr. Hans Hauner (TU München) stellte klar: Milch kann helfen, Krankheiten wie Typ-2-Diabetes und Darmkrebs vorzubeugen. Und Prof. Dr. Gerhard Jahreis (Uni Jena) zeigte, dass Milchfett sogar bioaktive Substanzen enthält, die Allergien vorbeugen können.

Bei der Nachhaltigkeit wurde es dann richtig spannend: Dr. Thomas Nemecek (Agroscope Zürich) und Dr. Toni Meier (INL Halle) verglichen Milch mit Pflanzendrinks und erklärten, dass pflanzliche Alternativen zwar oft umweltfreundlicher wirken, aber beim Nährwert nicht mithalten können. Einzig Sojadrinks haben in allen Bereichen die Nase vorn – allerdings nur, wenn sie aus nachhaltiger Produktion stammen.

Die Macht von Social Media

Ein Highlight war der Beitrag von Eva-Maria Endres (APEK Kassel), die über die Rolle sozialer Medien bei der Verbreitung von Ernährungsmythen sprach. Sie erklärte, wie „Foodinfluencer“ Lifestyle und Image oft über Fakten stellen – kein Wunder, dass Mythen hier so schnell Fuß fassen. Die Lösung? Mehr Medienkompetenz und bessere Informationen, die auch online gut ankommen.

Was bleibt: Kommunikation ist der Schlüssel

In der Podiumsdiskussion am Nachmittag durfte ich dann selbst aktiv mitdiskutieren – zusammen mit Dr. Martin Kussmann (KErn) und Jutta Saumweber (Verbraucherzentrale Bayern). Wir haben uns gefragt, wie wir die Reichweite von Wissenschaft und Institutionen erhöhen können, um mit Social Media mitzuhalten. Eine spannende Antwort darauf ist der neue Ernährungsradar vom KErn – eine Plattform, die Fakten zu Ernährungsthemen attraktiv und zeitnah aufbereitet. Genau das brauchen wir, um Mythen mit Wissen entgegenzutreten.