Anfang April versammelten sich rund 110 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in Berlin, um im Rahmen des „Lidl im Dialog“ Gesprächsformats die Zukunft der Proteinversorgung zu diskutieren. Der Fokus lag auf Fragen wie: Wie sieht die Proteinversorgung der Zukunft aus? Wie erreichen wir mehr Tierwohl? Und was erwartet die Gesellschaft von den Akteuren der Lebensmittelkette?
Jan Bock, stellvertretender Geschäftsleitungsvorsitzender der Lidl Dienstleistung GmbH & Co. KG, eröffnete den Abend. Er betonte Lidls Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt und erläuterte die Proteinstrategie des Unternehmens. Lidl will eine Vorreiterrolle beim Ausbau des pflanzlichen Sortiments einnehmen und hat erfolgreich die Preise für vegane Produkte an die tierischen Pendants angeglichen. Dies führte laut Bock zu einem Anstieg der Nachfrage nach pflanzlichen Produkten um über 30 Prozent.
Dr. Christine Chemnitz von Agora Agrar und Eva Bell vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hoben in ihren Vorträgen die Bedeutung pflanzlicher Proteine für Klimaneutralität und den Schutz der Biodiversität hervor.
In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Eva Bell, Dr. Gereon Schulze Althoff von Tönnies, Christoph Graf von Lidl, Dr. Katharina Riehn von der Deutschen-Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) und ich über pflanzenbasierte Proteinquellen und die Weiterentwicklung des Tierwohls.
Einigkeit herrschte darüber, dass alle Akteure – vom Erzeuger über den Handel bis zum Konsumenten sowie die Politik – für eine wie auch immer geartete Proteintransformation zusammenarbeiten müssen. Der Übergang zu einer gesunden und nachhaltigen Proteinversorgung bietet große Chancen und Herausforderungen für alle Beteiligten.
Proteinquellen – egal ob pflanzlich oder tierisch – müssen sich heute an der Schnittstelle von Nachhaltigkeit, Gesundheit und Genuss beweisen. Gleichzeitig sind die vollmundigen Versprechen von Start-ups und etablierten Herstellern einer rigorosen Realitätsprüfung ausgesetzt. Der anfängliche Hype flacht langsam ab und stellt Hersteller vor neue Herausforderungen.
Ich freue mich in der dynamischen Debatte mit ständiger Neugier, kritischem Verstand und einem experimentierfreudigen Gaumen dabei zu sein.